40 Minuten, 3 Tage
Die Serie "40 Minuten, 3 Tage" mit elf Selbstporträts und elf Fotogrammen bewegt sich zwischen Selbstbeobachtung und Kontrollverlust, zwischen fotografischer Geste und psychischem Zustand. Sie entstand 2022 in Berlin.
Ausgangspunkt war ein einfaches Experiment: Ich saß – manchmal zehn, manchmal vierzig Minuten – regungslos vor einer selbstgebauten Lochkamera und starrte auf die winzige Öffnung. In dieser Konzentration entstanden Bilder, die weder kontrolliert noch wiederholbar waren – langsame, direkte Spuren von Zeit und Präsenz.
Parallel dazu arbeitete ich in meiner Dunkelkammer mit altem Fotopapier, ließ es belichtet und entwickelt unentschieden drei Tage lang im Wasserbad liegen. Diese zufällig entstandenen, sich teils auflösenden Fotogramme ergänzen die Porträts um eine weitere Ebene: das Fragmentarische, Prozesshafte, Nicht-Greifbare.
Persönlich wurzelt die Arbeit in einer Hypnosetherapie während meiner Schwangerschaft – eine intensive, heilsame Auseinandersetzung mit inneren Bildern, Dunkelheit und Wandlungsprozessen. Diese Erfahrung hat der Serie ihren inneren Raum gegeben.
Ergänzt wird die fotografische Arbeit durch zwei Texte: eine Psychologin beschreibt, was das konzentrierte Starren auf einen Punkt im Geist auslöst und ein Fotograf und Autor lotet die Verbindung der Serie zum Surrealismus aus.
Zwei Stimmen, die die Arbeit von unterschiedlichen Seiten her berühren.
Eine Einladung, länger hinzuschauen.
Die Buchfassung erschien im Mai 2025 in überarbeiteter, aktualisierter Form.
Bildautor*innen: Maria Ugoljew
Textautor*innen: Maria Ugoljew, Dorothee Krschnak, Grischa Meyer
Gestaltung: Maria Ugoljew
Herausgeber*innen: Maria Ugoljew
Verlag: Self-Publishing
Verlag Bestell-Link: 40 Minuten, 3 Tage



