EDDER

Die 52 für den Bildband EDDER ausgewählten Analog-Fotografien entstanden ausnahmslos während der COVID-19-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen wie den Lockdowns.

Während dieser Zeit erfolgte eine starke Entschleunigung in allen Lebensbereichen, welche neben Auswirkungen auf den Alltag und sozialen Folgen erheblichen Einfluss auf alle Arten der persönlichen Fortbewegung und des Reisens hatte.

Daher fiel die Entscheidung, sich auf eine nahe gelegene Region zu fokussieren und diese, sowie einige ihrer Bewohner*innen und Besucher*innen, während ein- und mehrtägiger Radreisen zu allen Jahreszeiten zu porträtieren.

Durch die Art der Fortbewegung und das gewählte fotografische Mittel wurde eine intensive Wahrnehmung bis ins Detail möglich, während die dabei entstandenen Fotos eine mit nüchternem Blick eingefangene, von spezifischen Zeiten und Orten entkoppelte, beinahe allgemein gültige Atmosphäre des Landlebens in Deutschlands Mitte widerspiegeln.

Die sorgsam komponierte Abfolge der Bilder ist Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem vorhandenen Bildmaterial, des Editierens und In-Bezug-Setzens, ohne den Betrachter*innen Lesbarkeiten und Interpretationen vorzugeben.

Vielmehr ist es die Idee, den kontinuierlichen Fluss und das Fließen auf das Blättern im vorliegenden Fotobuch zu übertragen, wobei jedes Bild seinen eigenen, gleich hohen Einzelwert beibehält.

Bewusst wird daher auf grafische Elemente wie Textblöcke innerhalb des Bildteils verzichtet.
Vereinzelte Portraits und Doppelseiten lockern die Abfolge auf, ohne dabei den Spannungsbogen zu brechen und erweitern EDDER, das Stimmungsbild einer Region im Herzen Deutschlands um eine subtile, zärtlich-humorvolle Komponente.

Neben den hier versammelten “Originalen” und der abgebildeten, oft wilden und ursprünglichen Natur bildet EDDER insgesamt einen Kontrapunkt zu der immer gängiger werdenden “fast photography” der sozialen Netzwerke und setzt gezielt auf die Ruhe der Entschleunigung.