Bronzemedaille 23|24
Ausstellung

40 Jahre laif

40 Positionen dokumentarischer Fotografie

Zum 40-jährigen Bestehen der Kölner Fotoagentur laif kuratierte Peter Bialobrzeski mit Unterstützung von Peter Bitzer und Manfred Linke eine Jubiläumsausstellung "to go", die aus der Kombination von gerahmten Prints und einer Zeitung bestand, die zugleich Publikation und Exponat war. Sie zeigt 40 Positionen dokumentarischer und journalistischer Fotografie von 1981 bis 2021. Die ausgewählten Arbeiten reflektieren die Welt anhand ihrer Konflikte und Bruchlinien, zeigen aber auch wie Kunst und Solidarität Menschen verbinden. Darüber hinaus spiegeln sie die ästhetische Entwicklung der Dokumentarfotografie von den 1980er Jahren bis heute wider. Ausgewählte laif-Fotograf:innen: Christian Als, Christoph Bangert, Theodor Barth, Günter Beer, Regina Bermes, Jürgen Bindrim, Peter Bialobrzeski, Jan-Peter Boening, Katharina Bosse, James Whitlow Delano, Barbara Dombrowski, Stephan Elleringmann, Norbert Enker, Maria Feck, Bettina Flitner, Peter Granser, Jan Grarup, Andreas Herzau, James Hill, Sandra Hoyn, Britta Jaschinski, Hannes Jung, David Klammer, Vincent Kohlbecher, Axel Krause, Dirk Krüll, Michael Lange, Paul Langrock, Frederic Lezmi, Manfred Linke, Kai Löffelbein, André Lützen, Ingmar Björn Nolting, Helena Schätzle, Henrik Spohler, Berthold Steinhilber, Andreas Teichmann, Wolfgang Volz, Gordon Welters, Michael Wolf. Gründe für diese ungewöhnliche Idee und Präsentation, die auf den Kurator Peter Bialobrzeski zurückgeht, waren inhaltlicher und zugleich praktischer Natur: - in Zeiten der Pandemie sollte es ein flexibles Format sein, dass sowohl im Museum in Kombination mit 44 gerahmten Prints und einer Timeline aus 11 großformatigen Forex-Platten (large version) gezeigt werden konnte, aber auch in einem kleineren Rahmen nur als Zeitung (small version), die einfach verschickt und von jedem überall aufgehängt werden kann (es galten Coronabeschränkungen für den Kulturbetrieb zu der Zeit) - aus Gründen der Nachhaltigkeit zwei Präsentationsformen verbinden können (Ausstellung und Publikation) spart Zeit, Abbau-, und Transport- sowie Versicherungskosten für den Leihnehmer - Besucher:innen/Schüler:innen sollten eine "Ausstellung to go" erwerben und mitnehmen können zu einem möglichst günstigen Preis, aber in einem wertigen Schuber (14,90 EUR während der Ausstellungsdauer) - die Zeitung symbolisiert das Print-Medium, für das laif Fotografen die Agentur gegründet haben, als Fotojournalisten im Auftrag der freien Presse, mit der die Agentur groß geworden ist und auf der sie ihr Geschäftsmodell ausgerichtet hat (Zweitverwertung) - Zeitung symbolisiert das Informationsmedium schlechthin und wird immer noch als Nachrichtenträger verstanden, auch wenn es längst durch die schnelleren digitalen Medien abgelöst wurde - es ist eine Hommage an die Presse- und Meinungsfreiheit, an die Herkunft der Agentur und ihren analogen Anfängen sowie an die Renaissance des Zeitungsformats im Kontext junger, moderner Ausstellungsformen - die Zeitung steht sinnbildlich für die Arbeit der Agentur und auch der Fotograf:innen, die sich als Fotojournalist:innen begreifen, jeden Tag die Welt neu zu betrachten und zu kommentieren - eine Zeitung sucht Bürgernähe, ist demokratisch, recyclebar, wirkt meinungsbildend, weil leicht zugänglich, schnell verfügbar und ebenso schnell zu entsorgen; so wie sich die Welt täglich ändert, ändern sich die Bildthemen und Bildsprachen im laif Archiv.

Bildautor*innen: Peter Bialobrzeski und 39 weitere laif-Fotograf:innen

Textautor*innen: Anna Gripp (Vorwort) und Peter Bialobrzeski

Gestaltung: Sarah Fricke, Lisa Petersen, Lea Sievertsen / Distaff Studio

Herausgeber*innen: laif Agentur für Photos & Reportagen GmbH

Verlag: Self-Publishing

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