intercepted
Nach »A Conversion Act« (FOTOHOF>EDITION 2012) nimmt Nadja Bournonville in ihrem neuen Künstlerbuch »Intercepted« (»abgefangen«) die Spur zu einer Spionagegeschichte auf, die sich zur Zeit des ersten Weltkrieges in ihrer Familie zutragen hatte. In Referenz auf das Verschwinden von Schrift auf den mit Spezialtinte behandelten und geschmuggelten 12 Postkarten der Protagonistin Lady Eva von Bournonville, entzündet die Künstlerin ein wahres Feuerwerk an Verfremdungen ihrer fotografischen Ausgangsmaterialien. Ganz im Sinne des Surrealismus wird hier fotogrammiert, eingefärbt, umgekehrt, doppelbelichtet, Negativ gedruckt und gekratzt. Alte Techniken ergänzen dieses humorvolle Spiel ohne Grenzen, dieses rätselhafte Changieren zwischen Fact und Fiction.
»In meiner Arbeit spielen die Geschichte der Fotografie, Familiengeschichten, Erinnerungen, Literatur und Psychologie eine wichtige Rolle. Ein Fotograf ist auch Zeuge, Spion und Schöpfer alternativer Realitäten. Die Kamera, ob analog oder digital, hat nur begrenzte Möglichkeiten, eine “echte” Geschichte zu erzählen, aber sie kann eingreifen und die Erinnerung ersetzen.» (Nadja Bournonville)
Nadja Bournonville, *1983 in Vimmerby, Schweden. Lebt und arbeitet in Berlin.
Bildautor*innen: Nadja Bournonville
Textautor*innen: rène Berglern, Else Marie Hagen
Gestaltung: Joachim Bartsch
Verlag: Fotohof edition