Reste
Reste sind das Überbleibsel der Dämonen, die mich seit vielen Jahren quälen, denen ich aber seit geraumer Zeit die Wände düster schlage. Nicht zu Essen heißt ein Loch im Bauch zu haben. Nicht zu essen hieß ein Loch in meiner Seele zu haben. Das Nicht-Essen hinterlässt eine Hülle. Lange war ich nur diese Hülle. Lange wollte ich nicht in den Supermarkt gehen. Lange wollte ich nicht kochen. Lange wünschte ich mir Essen würde sich in Luft auflösen, noch bevor es meinen Gaumen berühren konnte. Lange aß ich nicht auf, weil ich mich selbst aufgegessen habe. Seit einigen Monaten erlerne ich diese Dinge erneut, wie ein Kind – und meine Hülle wird langsam wieder voll. Nur manchmal bleibt etwas auf meinem Teller zurück. Reste ist vielleicht der letzte Rest meiner Essstörung.
Bildautor*innen: Mia Mödlhammer
Textautor*innen: Mia Mödlhammer
Gestaltung: Mia Mödlhammer
Herausgeber*innen: Mia Mödlhammer
Verlag: Self-Publishing
ISBN: -