Fotogeschichten Kölner Südstadt

1955/56 streift der legendäre Fotograf Chargesheimer durch die Kölner Südstadt und nimmt das rege Treiben auf den Straßen zwischen Severinstor und Volksgarten auf: den verregneten Weißen Sonntag, Karneval, vom Krieg zerstörte Häuser, Straßenzüge, den Alltag. Wolfgang Niedecken ist zu dieser Zeit etwa fünf Jahre alt. Er wächst hier auf, sein Revier ist die Gegend zwischen Vringspooz und Rheinauhafen. Vor dem Lebensmittelgeschäft seines Vaters lernt er laufen, hat während seines Studiums sein Atelier nahe dem Chlodwigplatz und spielt einen seiner ersten Auftritte mit BAP im Chlodwig-Eck. In sehr persönlichen Texten beschreibt Niedecken seine Erinnerungen. Die eindrucksvollen Fotografien von Eusebius Wirdeier führen rund siebzig Jahre später in die Gegenwart der Kölner Südstadt und erzählen eine eigene Geschichte. Vieles ist verschwunden, einiges geblieben.
Diese drei Zeitfenster fügen sich zu einem wertvollen Stück lokaler Geschichtsschreibung zusammen. Die Fotografien von Chargesheimer, die privaten Bilder und Erinnerungen von Wolfgang Niedecken und die aktuellen Fotografien von Eusebius Wirdeier öffnen den Blick auf ein urkölsches Veedel im Herzen der Stadt. Texte und Bilder nehmen uns mit auf eine Zeitreise zwischen Wandel und Beständigkeit, Geschichte und Gegenwart, Rückblicken und neuen Perspektiven. Ein lebendiger, liebevoller Bildband und ein fotografischer Schatz voller Emotionen und Erinnerungen. Authentisch, lebendig, berührend.