Silbermedaille 23|24
Studentische Abschlussarbeit

Gestalten

Die Arbeit „Gestalten“ zeigt Fotografien temporärer Skulpturen, zusammengesetzt aus Menschen und ihrem gesamten Besitz an Kleidung. Als alltäglicher Begleiter ist unsere zweite Haut so präsent wie unsichtbar. Sie ist Mittel der Kommunikation, Ausdruck von status, Archiv, Unterschlupf und Lebensraum. So nah an unserem Körper fungiert Kleidung als Spiegel des Inneren und Grenze zur Außenwelt. Durch die Erweiterung des Körpers anhand der eigenen Kleidung tritt diese in den Vordergrund, jedoch als Material, als Teil des Körpers und seiner Geschichte, als vielfacher Stellvertreter der Person. Eine Masse aus Identität, Kultur und Erinnerung. Betrachtet man Kleidung als eine Erweiterung des Selbst, so wäre dies als Versuch eines Gesamtbildes interpretierbar, eine art visuelle Autobiografie, ein Archiv einer Zeitspanne. Im Bild entsteht so eine sehr starke Präsenz der Personen, obwohl sie teilweise kaum zu erkennen ist. Die Figuren sind also einerseits sehr spezifisch persönlich, aber auch universell menschlich interpretierbar – eine kollektive Studie über die Beziehung von Körper zu Kleidung und Kleidung zu Körper. Die Masse produziert eine textile Skulptur, die die Träger*in imitiert und in eine überspitze Version ihrer selbst wandelt. Das gleichnamige Buch vereint die 15-teilige Serie, aufgenommen im Mittelformat mit der Mamiya 645 afd II. Das Buch ist von der Autorin selbst gebunden und der Umschlag ebenfalls händisch auf Hahnemühle Bütten geprägt. Es handelt sich um eine Bachelorarbeit im Fach Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin im Wintersemester 2022/23.

Bildautor*innen: Madeleine Brunnmeier

Gestaltung: Madeleine Brunnmeier

Herausgeber*innen: Madeleine Brunnmeier

Verlag: Self-Publishing

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