Relaxing Chamber

Relaxing Chamber ist eine Serie von Fotografien, die um eingemeinsames Thema kreisen: die Idee des Bewusstseins bei Mensch und Tier. Die Bilder sind Motive von menschlichen Gesichtern und Tierformen, die oft nicht sofort erkennbar sind. Da gibt es Krallen und Tentakel, die aus dem Körper ragen, sich versteifen oder ruhen. Und da sind Menschen, umgeben von schwarzer Leere, manche scheinbar schlafend, manche in ekstatischer Trance, andere in Kontemplation. Das Projekt kreist um die menschliche Psyche und befasst sich mit der archetypischen Symbolik von Tieren im kollektiven unbewussten Gedächtnis, mit veränderten Bewusstseinszuständen in Trance und Hypnose und damit verbundenen Phänomenen wie Euphorie, Isolation und Dissoziation im Alltag. Die "Relaxing Chamber" ("Entspannungskammer", entomologischer Begriff ) ist ein Behälter mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Wenn Insekten lange vor dem Einstechen tot sind, entwickelt sich eine Totenstarre, die oft zu einer Verformung des Körpers führt. In solchen Fällen wird eine "Entspannungskammer" verwendet, um sie beweglich zu machen. Der Text von Dr. Christian Tudorache (Universität Leiden) bietet einen Einblick in den aktuellen Stand der Wissenschaft über das Bewusstsein bei Tieren und zeichnet die Entwicklung philosophischer Ideen, die bis zu Aristoteles zurückreichen, und wissenschaftlicher Erkenntnisse zu diesem Thema nach. "[...] die Beweise deuten darauf hin, dass der Mensch nicht der einzige ist, der über die neurologischen Substrate verfügt, die das Bewusstsein erzeugen. Nicht-menschliche Tiere, einschließlich aller Säugetiere und Vögel, und viele andere Lebewesen, einschließlich Kraken, verfügen ebenfalls über diese neuronalen Substrate. "– Die Cambridge-Erklärung zum Bewusstsein, 2012